100% Natur, Seife
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Walpurgisnacht …

… ist in der Nacht von 30. April auf den 1. Mai.
Das ist eine gute Nacht um eine Kräuterseife zu sieden.

Also bin ich gestern um 23 Uhr zur Tat geschritten.
Herausgekommen ist eine recht hübsche Seife, die sich aber eigenwillg verhält … verhalten hat.
Zum ersten hat sie schön gegelt und war trotz Sole überall und rundherum schön weich und gelig (das kann man gut spüren, bei Silikonformen).
Beim nachmitternächtlichen Schneiden dann aber hatte sie einen Gelkern.
Aber nicht den üblichen, wie man ihn kennt – eher rund und mittig im Stück plaziert.
Nein, er ist irgendwie nur in einer Hälfte der Seife, und auch eher unregelmäßig begrenzt.
Man kann das auch an den Außenseiten der Seife gut erkennen.
Die eine Seite spiegelglatt, die andere Seite überzogen von Pockennarben.

Und heute Früh?
Tja, da hat sie braune Salztröpfchen in dem noch gestern in die weiche Seife gedrückten Stempelabdruck stehen gehabt.
Abgesehen davon ist der Geruch … naja, sagen wirs freundlich –  nicht so ganz wie ich es mir vorgestellt hab.
Nun, es ist eine Milchseife und die riechen ja mitunter nicht so gut, wenn sie frisch sind.
Wobei ich finde, dass der Ammoniakduft, den gegelte Milchseifen verströmen, nach dem schneiden am stärksten ist und dann recht schnell (innerhalb ein paar Stunden) verfliegt.
Diese Seife aber hat gestern (oder heute) Nacht gut und frisch gerochen und erst heute in der Früh ihr wahres Duftgesicht gezeigt.

Die Guteste musste sich einem Fotoshooting unterziehen und darf jetzt schlafen, bis nächstes Jahr.
Denn …
… ich hab heut Nacht das letzte Stück meiner letztjährigen Walpurgisseife angewaschen und die ist soooo toll.
Ich siede ja dieses Rezept (Natur pur mit Kakaobutter) ganz oft und lass auch gerne lange reifen, aber die lieben alle meine Seifenabnehmer und so sind sie meist schnell weg, wenn ich sie für reif befinde, sodass ich nur sehr selten in den Genuß einer so alten Seife komme.

Ich quatsch mal wieder zu viel und zeig euch jetzt lieber Bilder.

Rezept:
70% Olivenöl, 22% Kokosöl, 4% Lanolin, 4% Rizinusöl
Lauge:
mit gesättigter Kamillenteesole angerührt (auf 1:1,5 reduziert), restliche Flüssigkeitsmenge in Form von gesättigter Ziegenmilchsole zu den Fettten.
Duft:
Eine ÄÖ-Mischung aus Litsea, Rosmarin, Orange, Lavendel, Limette, Spearmint, Wacholder, Gujakaholz und Zimtblatt.

Katzenmädchen macht sich auch wieder wichtig:

8 Kommentare

  1. Anne-Katrin Keunecke sagt

    Liebe Claudia, ich nutze die Möglichkeit, einmal danke zu sagen für die tollen Rezepte, Ideen und Inspirationen. Seife wurde vor circa einem Jahr zu meinem Hobby und hier findet man immer Anregungen.Ich freue mich immer, einen neuen Beitrag von dir zu lesen, Seife ist seit dem bei uns nicht mehr wegzudenken. Liebe Grüße, Anne

    • Claudia Pazdernik sagt

      Liebe Anne,

      das freut mich sehr.
      Seife sieden ist ein herrliches Hobby, mit hohem Suchtpotential.
      Aber man kann sich wunderbar kreativ austoben und die Seifen verbrauchen sich, man spart Geld und schont auch gleichzeitig die Umwelt weil man kein Duschgel mehr kaufen muss und keine Flüssigseife und kein Putzmittel und kein Geschirrspülmittel …
      Außerdem hat man immer eine Kleinigkeit zum verschenken im Haus.
      Ich liebe es noch immer, auch nach sovielen Jahren noch.
      Liebe Grüße

      • Anne-Katrin Keunecke sagt

        Oh ja, das mit dem Suchtpotential kann ich bestätigen. Ich bin ja noch am Anfang und deine Rezepte sind wirklich toll. Nur mit den Parfümölen hab ich oft Pech, weil der Leim so schnell fest wird… Aber ich übe eben immer weiter. 😊

    • Claudia Pazdernik sagt

      Das ist leider ein Mythos, der sich nicht und nicht ausrotten lässt.
      Milchseifen dürfen ganz normal gelen, wie andere Seifen auch.
      Der Geruch den sie beim Aufschneiden haben und der bei gegelten Seifen stärker ist, der verschwindet innerhalb von ein paar Stunden bis Tagen.
      Allerdings werden gegelte Milchseifen dunkler als ungegelte.
      Mich stört das nicht, ich ziehe gegelte Seifen einfach ungegelten Seifen vor.

  2. blackrain sagt

    A gut zu wissen, hab letztens erst eine an sich schöne Milchseife weggeworfen weil sie gegeelt hat. Danke dir !!!

  3. Interesting recipe! I never use lanolin in soaps. I will have to try once. Doesn’t it smell awful? It comes from sheep, doesn’t it?

    • Claudia Pazdernik sagt

      Yes, it comes from the sheep, but if you buy it for soap, or cosmetic, it doesn’t smell.

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