Seife
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Geisterstunde …

… war gestern bei mir.
Tatsächlich macht in sämtlichen Seifengruppen, Foren, Blogs seit einiger Zeit der “Ghostswirl” die Runde.
Basierend auf Auntie Claras Beitrag haben es viele Sieder nachgemacht.
Ich konnte mich dem natürlich auch nicht verschließen, obwohl ich lang mit mir gehadert hab.
Ist doch die Haptik enorm wichtig für mich und ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass man nach der Reifezeit, die unterschiedlichen Wasseranteile nicht spürt.

Vor ein paar Monaten ist dann das erste Mal sowas Ähnliches wie ein Ghostswirl bei mir entstanden, der mir aber gar nicht gefallen hat.
Ruhe hat es mir aber keine gelassen und so bin ich gestern wieder ans Werk geschritten und hab es nochmal gewagt.
Allerdings nicht in der klassischen Taiwan-Swirl Variante, sondern ganz geheim mit dem Bügel geswirlt.
Das war gut so.
Denn was Interessantes ist geschehen.

Aber von Anfang an.
Hergestellt hab ich meinen Leim mit einer 1:1 Wasserreduktion (ohne Salz und ohne Zucker), wobei alle Zutaten Zimmertemperatur hatten.
Es blieb alles schön flüssig und der Leim auch nach dem Emulgieren leicht durchscheinend.
Diesen Leim hab ich dann in zwei Hälften geteilt und ausgehend von einer GFM von 500 g einer Hälfte 50g Wasser dazu gerührt – nur noch mit dem Kochlöffel.
Ich konnte fühlen und zusehen, wie sich dieser Leim verändert hat.
Schnell wurde er komplett opak und er hat null komma nix richtig angedickt, während der wasserreduzierte Leim total flüssig und durchscheinend blieb.
Das finde ich einigermaßen spannend, denn ich arbeit sonst ja nur mit einer leichten Wasserreduktion und hab selten Probleme mit andicken, es sei denn es das PÖ zickt herum.

Ich hab also beide Leime in die Form gekippt und hatte dann die Konsistenzen wie Kartoffelpüree in Cremesuppe.
Swirlen ging noch so einigermaßen und die fertige Seife gefällt mir definitiv gut.
Ausgeformt noch gestern, heute dann abgehobelt, da die unterschiedlichen Leime schon recht deutlich spürbar waren.
Jetzt ist sie schön glatt und schaut recht interessant aus, wie ich finde.

Außerdem riecht sie richtig gut nach dem Macadamianussöl, das sich mit 16% in der Seife befindet.
Ein erster Anwaschtest ist auch vielversprechend.
Da mich das mit dem Andicken schon interessiert, werd ich diesen Geisterswirl sicher nochmal machen.

Rezept: (nicht meins, daher nur die Inhaltsangabe) Kokosöl, Sonnenblumenöl, Palmfett, Macadamianussöl, Rizinusöl.
Duft: keiner

Gespannt bin ich, ob sich die unterschiedlichen Wasseranteile bei längerer Reifezeit bemerkbar machen.

5 Kommentare

  1. Karin Ochs sagt

    Bin immer begeistert von deinen Seifen zu lesen finde die neue Kreation ein edles Seifen nach langer siedeabstinentz hast du mich mit deinen Seifen wieder motiviert L.G.KARIN

  2. Die Optik deiner Geisterseife ist toll. Wie hat sie sich inzwischen entwickelt? Der weißere Teil ist wohl der mit mehr Wassee? Meinst du sie dickt nicht so schnell an wenn man zwei Lauge anrührt (mit viel und wenig Wasser) ?
    Ein spannendes Thema ❤

    • Claudia Pazdernik sagt

      Dankeschön!
      Lucina – die Seife schaut noch immer genauso aus, wie auf dem Foto.
      Ich hätte ja erwartet, dass der Teil mit mehr Wasser sich stärker von dem Teil mit weniger Wasser “abhebt”, also stark spürbar wird.
      Das ist aber interessanterweise nicht der Fall.
      Der weißere Teil ist der mit dem geringeren Wasseranteil.
      Sprich: das hat sich genau umgedreht.

      Und was die Andickfrage angeht, da würde ich dich bitten im Seifentreff (im entsprechenden Workshop) nachzulesen, denn das weiß ich jetzt nicht.
      Könnte aber sein.

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