Seife
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Irgendwas ist ja immer …

… im Moment bin ich krank.
Die ersten vier Tage hats mich echt niedergestreckt.
Also so richtig, mit den ganzen Tag herumliegen und maximal vom Bett auf die Couch wechseln und wieder zurück.
Am Tag 4 hat mir dann schon alles weh getan von der Herumkuglerei und außerdem hat mein Hirn wieder angefangen zu arbeiten.
YT hat geglüht und mir alle möglichen (und unmöglichen) Videos vorgeschlagen.
Mir war schlicht und einfach soooo langweilig, dass ich auf blöde Ideen gekommen bin.
Eine davon war, dass ich mir ja eigentlich die Haare abschneiden und meine 4 Dreads entweder auskämmen, oder auch einfach abschneiden könnte!
Und wenn ich die Dreads abschneide, könnte ich mir ja eigentlich auch einen Undercut machen, dann wärs nicht mehr so heiß im Nacken … Chrmchrm…

Also dazu muss man sagen, dass meine Mähne seit …. pfffhhhhh … keine Ahnung … 18- 20 Jahre keinen Frisör mehr gesehen hat!
Ich schneide selber und ich färbe selber (3-4 x im Jahr versuche ich mein früheres Blond wieder zu bekommen – im Sommer erledigt das eh die Sonne).
Lange Haare hatte ich mein ganzes Leben lang – bis auf einmal, wo ich mir dringend eingebildet hab, dass ich auch mal kurze Haare will.
Die Frisörin hat fast geweint, meine Mutter hat der Schlag getroffen (ich war 12 und mit meiner Freundin in den Ferien) und ich habs … naja sagen wir mal … ab dem 2. Tag nach dem Schnitt, für mindestens ein Jahr bereut!
Das war der damals kleinen Claudia eine Lehre und so war das Kürzeste was ich hatte ein schulterlanger Pagenkopf.
Aber seit locker 20 Jahren, waren meine Haare lang.

Also gut, ich hab mich also von der Couch ins Bad begeben – es war so ca. irgendwas zwischen 23 Uhr und 1 in der Früh (wenn man 4 Tage mehr oder weniger geschlafen hat, dann braucht man irgendwann einfach keinen Schlaf mehr) und da stand ich im Bad, die Schere in der Hand und die Worte meines Mannes im Kopf “Is mal wieder soweit?” und “Du wirst es wieder bereuen!” und “Mach wast willst!”

… also es ist dann doch nicht, wie geplant Schulterlang geworden, sondern nur 20 cm kürzer.
Vor dieser Aktion gingen mir die längsten Haare bis knapp oberhalb von meinem Hintern, jetzt gehen die längsten bis zum BH.
Also lang sind sie noch immer.
Von Vorne sieht man gar nix, von Hinten nur wenn man aufmerksam ist und von den 4 Dreads hab ich jetzt nur noch 3 (den einen, der zu hoch oben saß und immer gestört hat, beim frisieren, hab ich ausgekämmt).

Ok … warum erzähl ich das eigentlich?
Interessiert vermutlich kaum bis überhaupt niemanden.
Aber jetzt hab ich schon solange getippt, jetzt bleibst stehen.

Und wer tapfer bis hierher durchgehalten hat, oder runtergescrollt hat, dem zeig ich jetzt meine letzten Seifen.

Also wie gesagt ich bin krank  – mit der Tendenz zum gesund werden und ich hatte mehr als genug Zeit auf YT und FB und IG und allen möglichen anderen Plattformen herumzusurfen und mir Seifenbilder anzuschauen und die neuesten Seifentrends …
Und trotz der Erfahrung der letzten Jahre, die klar zeigt, Seife machen sollte man nur, wenns einem gut geht (also ICH zumdindest), weil sonst wirds nix, oder zumindest ist das Ergebnis meilenweit von dem entfernt was man gerne möchte.

Was soll ich sagen, es war auch diesmal so!
Auf Instagram hab ich eine wunderschöne Seife entdeckt (also nicht nur eine natürlich), an deren Optik ich mich anlehnen wollte.
Farben ähnlich und auch den Swirl ähnlich.
Die Seife ist von der genialen Kinoshitakazumi und ich dachte, das kann ich doch auch.
Locker aus dem Handgelenk …


Das geht schon …
Schaut euch den Link an…
… habt ihr ihn angeschaut?

Dann …
… findet den Fehler:

Tja, der Leim war zu flüssig, ich hab zu eng geswirlt und somit – zumindest zum Teil – eine graubraune Einheitssuppe bekommen.

Allerdings ist diese Seife ein Chamäleon.
Je nach Licht schaut sie ein wenig anders aus.
In der Sonne strahlt sie durchaus.

Und sie ist sooooo glatt!
Und sie duftet gut und sie hat ein schönes Rezept:
36% Olive
36% Reiskeim
24% Kokos
4% Rizi
Duft:
Margarita von NG und Japanese Grapefruit von Behawe
Und ganz hässlich ist sie auch nicht, wenn man das Vorbild mal gepflegt vergisst.

Dann kam mir der momentane Hype wieder unter die Finger, historische Seifen zu sieden.
Allen voran die Schwedische Eiweiß-Lanolin Seife.
Nau … also da kann ja mal schon überhaupt nix passieren.
Eine einfache weiße (ungefärbte) Seife mit einem angenehmen Duft …
Tz … das schaff ich doch locker, auch mit Fieber (was ich aber eh nicht hatte).
Also meine liebste Seifensiederin Dandelion als Vorbild genommen, bzw. mit ihr mal schnell ein bissl Telefonaustausch betrieben und ihr Rezept verwendet.

Ok, ok, also das mit dem Eiklar in der Seife ist möglicherweise doch nicht gaaaaanz  so locker, weil es kann andicken.
Gut, also eigentlich ist das ja auch kein Problem, weil ich bin ja immerhin kein Anfänger (ich hoffe ihr hört die Selbstironie heraus?), schon gar nicht bei einer ungefärbten Seife.
Ging auch soweit alles richtig gut.
Der Leim hat wieder Erwarten absolut nicht angedickt, alles war gut und homogen und hat gut gerochen und dann hab ich sie zum wärmen ins leicht warme Backrohr (gemeinsam mit der Divi-Seife) gestellt.
Brav hab ich immer wieder mal nach ihr gesehen, weil Ei und so, das kann gut mal aufheizen und es soll doch bitte nix schief gehen, so auf den letzten Metern.

Tja und dann …
… bin ich der Couch eingepennt!
So richtig schön lange und natürlich ist passiert, was nicht hätte passieren dürfen!

Für die Eiweißseife wars zu lang zu warm und sie hat eine gewaltige Gelphase erlebt.
So richtig schön flüssig ist sie geworden und mir ist Böses geschwant, als ich sie aus der Wärme in die Kälte (den Balkon) befördert hab.
Ein weiteres Nickerchen später hab ich sie aus der Form befreit und geschnitten und mich zu Tode geärgert!

Naja, fast.
Es hätte schlimmer kommen können.
Zwar ist ihr wirklich zu warm geworden und nach dem Schneiden war sie doch recht … unglatt und auch feucht innen drin.
Klassisch zu warm geworden.
Aber nach dem kompletten Abkühlen hab ich sie gehobelt und siehe da, sie schaut nur so grisselig aus, sie ist es gar nicht.
Im Gegenteil, sie ist ganz glatt und eigentlich ganz fein.

Rezept nicht meins, daher ohne genaue Angaben:
Olive, Palm, Kokos, Lanolin, Rizinus, 2 Eiklar (auf 500 GFM) und Salz
Die Lauge  (Flüssigkeit ordentlich reduziert, wegen der Eier) hab ich mit Rosenhydrolat angerührt (ebenfalls von Dandelion übernommen)
Duft: Margarita von NG

Na servas!
Was für ein Roman!
Tut mir leid, aber wie gesagt … mir is fad!

Deswegen zeig ich euch jetzt auch noch kurz und schmerzlos zwei Seifen, die schon vor ein, zwei Wochen entstanden sind:

Rezept: Traumschaum mit Olive
Duft: Japanese Grapefruit von Behawe

Und zu guter Letzt eine Seife, mit deren Swirl ich absolut nicht zufrieden bin.
Der Leim hat angedickt, er ist nicht geflossen, sondern ist in die Form gebloabt und naja, schaut selbst:

Dieses Stück gefällt mir noch am besten, von allen anderen

… und trotzdem, irgendwie mag ich diese Seife.
Auch sie ist ganz glatt und Luftblasenfrei und sie riecht gut nach einer angenehmen ÄÖ Mischung.

Rezept:
Fragt mich nicht, ich habs vergessen.
Vermutlich eins der üblichen Verdächtigen.
Duft:
ÄÖ-Mischung (zitronig mit Neroli)

So und jetzt … jetzt ist echt Schluss!
Sorry für die Wortflut, aber ich bins echt nicht mehr gewöhnt so viel alleine zu sein.
So wenig rede ich sonst nie und ich genieße es auch irgendwie, trotzdem lang kann ich nicht mehr krank sein.
Freu mich schon wieder aus Arbeiten am Wochenende.

Habts gut und passt auf euch auf und ich verkneif mit grad den einen oder anderen Corona(virus)-Witz …

4 Kommentare

  1. Sabine sagt

    sei nicht zu streng mit dir sind doch alle schön….nur das mit den Haaren versteh ich nicht…ich fühl mich wohl beim Friseur …ich finde es schön verwöhnt zu werden und was die machen haben die gelernt…ich nicht. Ich hab auch langes Haar auch gefärbt würde aber niemals selbst dran rum schnippeln und schon gar nicht selbst färben. Der Aufwand alle 4 Wochen für Farbe (und für den Hinterkopf bräuchte ich ne Hilfe) die Zeit das Wasser zum Ausspülen rechnet sich meiner Meinung nach nicht. Hier begebe ich mich lieber in die Hände von Profis 🙂 Liebe Grüße Sabine

    • Claudia Pazdernik sagt

      Ich hasse Frisör!
      Ich mag keine Fixtermine haben, ich hab auch zu wenig Zeit um ehrlich zu sein und ich bin so gut wie nie zufrieden beim Frisör rausgegangen.
      Entweder hat man nix gesehen, oder es war zu kurz, oder was auch immer.
      Tatsächlich kann ich das selbst recht gut und ich hab auch keine glatten Haare, sodass man es nicht sieht, wenn mal was nicht ganz gerade ist.
      Färben tu ich ja nicht alle 6 Wochen, sondern nur 3-4 Mal im Jahr (eigentlich auch nicht färben, sondern blondieren/aufhellen), das reicht und macht die Haare auch nciht zu kaputt.
      Ich mag das auch nicht, keine Kontrolle darüber zu haben, was da jemand Fremder mit meinen Haaren anstellt.

      Ganz liebe Grüße Claudia

  2. Erika Gößnitzer sagt

    Liebe Claudia, du kannst so toll schreiben . Ich hab glacht über deinen Beitrag über die Haare. Ich hatte als Kind lange Haare und du hast genau recht mit schneiden oder nicht schneiden. So toll geschrieben!!!und deine Seifen lieb ich immer wieder , sie sind so schön filigran und so ein Munster bekomm ich nicht hin. Es ist echt schön sie anzuschauen:) Danke 🙂

  3. Ulrike Zeiss-Kolmegies sagt

    Liebe Claudia,
    sehr lustig geschrieben Dein Beitrag und ich wünsche Dir, dass Du ganz schnell wieder fit bist – es gibt keine grössere Strafe für Kreative als krank zu sein 😨.. .
    Die Seife mit den Zitronen und Orangen oben drauf gefällt mir am besten👍😚
    Liebe Grüsse
    Ulli

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