Seife, Weihnachtsseife
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Weihnachtsseifeleien, Ideenklau und Karma …

… schlägt zurück.

In allen, oder zumindest den meisten Seifensiederhaushalten entstehen sie gerade – die Weihnachtsseifen.
Müssen sie doch gut gereift sein, wenn man sie zu Weihnachten herschenken möchte.
Nachdem ich heuer echt komplett ideenlos war, hab ich mich auf Ideenraubzug gemacht und bin bei Waschkatze fündig geworden.
Sie hat wunderschöne Hagebuttenseifen gemacht und auch ihre Schneebeerenseife ist ein absoluter Hingucker.
Nachdem ich noch ein wenig Knetseife übrig hatte, hab ich die entsprechend eingefärbt und mich ans Kneten gemacht.
Nun, was soll ich sagen …
Ich hätte es nie für möglich gehalten, wie schwer es ist, halbwegs echt aussehende Seifenhagebutten zu formen!
Sind doch “nur” ovale rote Dinger mit schwarzem Pemsterl oben drauf.
Tja, nein.
So einfach ist das nicht.
Die ersten zwölfundfünfzig Versuche haben ausgeschaut wie schwangere rote Hummeln, mit schwarzer Perücke, aber niemals nicht wie Hagebutten.
Irgendwann gings aber dann und weils so schön war, hab ich auch die Schneebeeren gemacht, die ja vergleichsweise einfach sind (runde Kugeln mit Blütenansatz).
Hier war es schwieriger, die ursprünglich zartgrüne Knetseife weiß zu bekommen.
Ja, naja, ich hatte keine ungefärbte mehr …
Das Grün hat sich mit ausreichend rotem Pigment gut überfärben lassen, sie weiß zu bekommen war nicht ganz so einfach, aber hey … das Ergebnis ist nicht ideal, aber durchaus ok.

Na jedenfalls hab ich dann auch noch Blättchen geknetet und bin zur Tat geschritten um die Seifenfrüchte in Seifenleim zu betten.
Soweit hat alles gut geklappt und die beiden Blockformen sind ins Backrohr gewandert um eine schöne Gelphase zu erreichen.
Besonders wichtig in diesem Fall, damit die Beeren aus Knetseife auch gut in den Seifenstücken halten.
Lange Rede, kurzer Sinn …
Ich dachte die Gelphase ist durch – war sie aber nicht.
Ich dachte die Seife ist fest genug zum ausformen – war sie aber nicht.
Tatsächlich hatten die Blöcke nur an der Oberfläche gegelt, der untere Teil war noch nicht durch mit der Gelphase.
Beim ausformen der vermeintlich festen Seife – am nächsten Vormittag –  hab ich mir den Block zerdrückt und es sind Teile in der Form hängen geblieben – das bin ich ja nun gar nicht gewöhnt!
Ziemlich ärgerlich, aber was solls – selber schuld.
Also hab ich die beiden Blöcke wieder in die Formen gestopft und nochmal ins Backrohr und auf knapp 100 Grad aufgeheizt.
Die Seifen sind auch, wie erwartet wieder weich und gelig geworden, dafür haben sie jetzt beide Pockennarben (gute Gelphase und Silikonformen vertragen sich nicht so gut).
Die Randstücke sind alles andere als hübsch, die Schneebeeren und auch das eine oder andere Hagenbuttenfitzerl haben sich zum Teil beim Schneiden, spätestens beim Stempeln gelöst und sind aus dem Block gekullert, aber sonst …
… ja sonst ist alles gut.
Die Seife riecht gut und die Haptik ist fein.
Die Randstücke werden wir verwaschen, die Seifenbeeren hab ich versucht so gut es ging wieder in die Seifenstücke zu kleben (mit Alkohol geht das meist ganz gut) und dann hab ich sie zum Fotoshooting gebeten.

Darf ich vorstellen – die Weihnachtsseifen 2017  (Idee geklaut bei Waschkatze – bestraft für Klauen, quasi sofort vom Instant-Karma):


Rezept: 25er mit Rizinusöl – aus Kokos, Palm, Distel, Mandel und Rizinus
Duft: eine holzig-frische ätherische Öl-Mischung

Sorry für die etwas gewöhnungsbedürftigen Fotos, ich bin noch nicht ganz warm mit meiner neuen Kamera.
Da geht noch was, das übe ich noch.

18 Kommentare

  1. Ich sag nur; SCHNAPPATMUNG!!! Ich hoffe ich darf klauen und mag mir gar nicht vorstellen was mich dabei erwartet 😉 ….
    Traumweihnachtsseifen ❤❤❤

    Liebe Grüße
    Tina

  2. Birgit sagt

    Hammermäßig 😍 Schön
    Ich musste grad über die Schwangeren Hummeln mit den schwarzen Perücken so lachen 😂

  3. Erika Gößnitzer sagt

    Eine wirklich tolle Seife!!!! Mini die Oberfläche ist auch so Weihnachtlich ansprechend, darf ich dich fragen was sind diese wunderschönen weißen Kristalle die aussehen wie kleine Schneeflocken? ist das Salz?

    • Claudia Pazdernik sagt

      Genau Erika.
      Ich hab die Hagebutten sehr gut mit Alkohol eingesprüht und dann gesalzen. 😀

      • Erika Gößnitzer sagt

        Danke Claudia:):) Welches Salz verwendest du da? Grobes Meersalz? Und kann man das vor dem Gelen draufgeben? Entschuldige meine Fragen, aber das hab ich noch nie gemacht und es sieht bei Dir so superschön aus:):)

        • Claudia Pazdernik sagt

          Nein, das ist ganz normales, feines Meersalz. Und ja, das kannst du auch vor dem Gelen draufgeben.
          Die Hagebutten sind ja ohnehin bereits fertige Seife und die hab ich noch gesalzen, bevor ich sie in die Seife gesteckt hab, sonst ist es schwierig, nur die Hagebutten zu treffen. 😉
          Man kann aber die Beeren, oder was auch immer nur in Salz wälzen, das geht auch recht gut.
          Hab ich hier z.B. gemacht: https://verseift.at/winterapfel/

  4. katzenmutter sagt

    Als echter Wienerin ist mir hier beim anschauen ein: “Bist du de…..”
    entschlüpft, posten kann man so einen Kommentar natürlich nicht! Wundervolle Seifen! Die viele Arbeit (hat sich mehr als gelohnt) kann man ahnen, sie sind aber von so einer Leichtigkeit und Schönheit, dass man sich darüber gar keine Gedanken machen möchte. Einfach nur den Anblick geniessen!

  5. Claudia Pazdernik sagt

    Danke für eure Kommentare.
    Zum Schmunzeln ist der Text gedacht, ich hab auch gut geschmunzelt beim schreiben.

    Thanks Susan too!

  6. Liebe Claudia, die beiden sind ja entzückend. Wobei es mir besonders die Schneebeeren-Variante angetan haben. Welche Formen hast du denn da verwendet? Mir erscheint die Größe der Seifen höher, als im Pfundkerl möglich, oder täuscht das?

  7. Hmmm, Knetseife …. so eine weiche, die sich dazu eignen würde hab ich auch vorrätig. Vielleicht wage ich mich da mal dran. Sieht echt sowas von hübsch aus auf deinen Seifen und ich hab das noch nie probiert. Es juckt mich ordentlich in den Fingern das kann ich dir sagen, meine Liebe.

  8. Jenny sagt

    Einfach wunderschön. An so etwas Schwieriges werde ich mich die nächsten zwölfundfünfzig Jahre nicht herantrauen.

  9. Claudia Pazdernik sagt

    Das wegen der Formen haben wir ja schon geklärt Brigitte und wegen der Knetseife …
    Ja, unbedingt ausprobieren. Das macht echt Spaß!

  10. sus:h sagt

    Liebe Mini,
    ich finde sie auch beide einfach nur traumhaft schön – da stimmt wieder einmal alles und ich persönlich finde ja “klauen” ist eines der schönsten Komplimente die man bekommen kann oder? – denn was doof aussieht möchte man sicher nicht nachmachen 🙂
    Hach herrliche Anfixerei auf Deinem Blog …
    Ganz liebe Grüßle

  11. Susanne sagt

    Wieder eine traumhafte Weihnachtsseife von dir – bin wie immer hingerissen. Im Moment kann ich auch ein Lied davon singen, das die Seifen nicht ganz zum Boden gelen. Wirklich ärgerlich… aber du hast es gut gelöst. Zumindest merkt man der Seife nichts an und macht Lust auf Weihnachten. Diese Sache mit dem Salz muss ich auch mal probieren 😉

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