Autor: Claudia Pazdernik

Dandelion ist schuld …

… wie so oft. Aber ich denke mit dieser Art Schuld kann sie gut leben. Sie hat mich nämlich schon wieder neugierig gemacht, mit ihrer Experimentierlust. Seit ein paar Wochen schon testet sie Mischverseifung (NaOH mit KOH) bei normalen Seifen. Und nachdem ich seit vorgestern wieder einen Kilo KOH mein Eigen nenne, musste ich das auch probieren. So haben wir gestern Facetime angemacht und gemeinsam geseifelt. Wir hatten unterschiedliche Rezepte, aber beide 90% NaOH und 10% KOH für die Lauge und wir haben Beide weiße Seife gemacht. Weiße Seife geht doch einfach immer, oder? Die Haptik ist ein Traum, ganz ehrlich … wie aus dem Bilderbuch. Die Farbe ist genau das cremige Weiß, dass ich so liebe und sie duftet herrlich nach Meer und Sommer. Und schäumen tut sie wie eine Große (Alte): Rezept: je 25% Kokos, Palm, Olive (hell), 21% Sonnenblume ho, 4% Rizi, Solelauge und ein wenig Zucker und Titandioxid Laugenunterschuss: 8%+ (NaOH und KOH mischverseift s.o.) Duft: äth. Ölmischung Meerchen und ÄÖ Orange extrastark So und hier sind ein paar Fotos vom …

Ich hab sie jetzt auch, oder wenn Google Maps das Signal verliert…

First things first – ich hab sie jetzt auch … die tollen Handschmeichlerformen! Also eigentlich hab ich sie schon eine ganze Weile. Seit 4 Wochen nahezu. Bevor ihr euch über meine unglaubliche Geduld wundert, die ich ja sonst nicht an den Tag lege … Also ich war im Urlaub. In Griechenland. Auf Thassos, genauer gesagt. Wenn man mal davon absieht, dass wir in Griechenland eigentlich unser österreichisches Wetter hatte, während Österreich (zumindest Wien) ordentlich geschwitzt hat, wars ein perfekter Urlaub. Diese Insel ist wirklich traumhaft schön. Extrem grün – kein Wunder bei dem Wetter (wir hatten von den 4 üblichen Regentagen zu dieser Jahreszeit – 5! und wir hatten Temperaturen zwischen 16! in Worten SECHZEHN! und 26 Grad, Gewitter, und ja eben Regen!). Wie auch immer, wir haben uns wunderbar erholt, ich hatte meinen geliebten Sand zwischen den Zehen, das Meer um und in der Nase und die Sonne (wenn auch seltener als gewünscht) auf der Haut. Wir haben mit dem Jeep die Insel erkundet. So gut erkundet, dass wir fast in den Bergen verloren …

Gerade Schichten …

… werden eh überbewertet. Oder? Doch, schon. Ich hab ja Callas geknetet. Und die wollten in Seife. Und es sollte eine akkurate Schichtseife werden, mit einem schönen Calla-Topping. Akkurat ist da nix, aber sie hat ein schönes Calla-Topping meine neue Seife. Andererseits warum gerade ICH was Akkurates will ist mir eh nicht klar. Eigentlich mag ich es gar nicht so gern. Naja, hier hätts gepasst – mit Betonung auf “hätts”. Die Callas sind wirklich hauchdünn (meist unter 1 mm) und Leute … ich sags euch … ich hatte sooooo Schiss beim Schneiden! Angefangen hats schon, dass ich dachte ich muss mit dem Messer schneiden um nicht wirklich jede einzelne Blüte zu zerschneiden. Aber wie hinlegen, ohne die Ränder abzubrechen? Na gut, das ging noch – ich hab den Block auf ein Schneidbrett gelegt, so dass der Rand über den Rand des Brettes hängt. Aber mit dem Messer zwischen den Blüten zu schneiden?! Unmöglich! Also doch der Draht-Schneider. Aber wie? Von oben? Da bricht alles ab, oder die Blüten fallen überhaupt raus. Seitlich liegend? Hm … …

Eventuell ein bissl kitschig …

… oder so. Ist meine gestrige Seife geworden. Aber sie gefällt mir. Sehr sogar. Manchmal braucht man auch ein bissl Kitsch, oder? Mit Seife geknetet hab ich ja schon öfter (siehe Märchenseifen), aber bisher immer mit geraspelter, oder eingeschmolzener Seife. Was den Nachteil hat, dass die Masse meist nicht so gaaaanz geschmeidig ist und immer kleine härtere Bröckchen drin hatte. Auf die Idee den Leim gleich nach dem zusammenrühren in luftdicht zu verschließende Behälter zu geben und nicht gelen zu lassen bin ich gar nicht gekommen. Wie gut dass es YouTube gibt. Dort hab ich Seifenteig entdeckt. Also hab ich mir von einer kürzlich gesiedeten Seife ein bissl Leim abgezwackt, eingefärbt und luftdicht eingeschlossen. Nach ein paar Tagen war der “Teig” verseift und auch nicht mehr ganz so arg pickert, so dass er sich mit Hilfe von Stärke richtig gut und vor allem sehr filigran verarbeiten lies. So hab ich vorgestern Seifenrosen modelliert und gestern dann meine Seife damit gemacht. Geplant war eine Schichtseife. Geworden ist es fast eine Schichtseife. Was mich extrem freut ist, dass …

Walpurgisnacht …

… ist in der Nacht von 30. April auf den 1. Mai. Das ist eine gute Nacht um eine Kräuterseife zu sieden. Also bin ich gestern um 23 Uhr zur Tat geschritten. Herausgekommen ist eine recht hübsche Seife, die sich aber eigenwillg verhält … verhalten hat. Zum ersten hat sie schön gegelt und war trotz Sole überall und rundherum schön weich und gelig (das kann man gut spüren, bei Silikonformen). Beim nachmitternächtlichen Schneiden dann aber hatte sie einen Gelkern. Aber nicht den üblichen, wie man ihn kennt – eher rund und mittig im Stück plaziert. Nein, er ist irgendwie nur in einer Hälfte der Seife, und auch eher unregelmäßig begrenzt. Man kann das auch an den Außenseiten der Seife gut erkennen. Die eine Seite spiegelglatt, die andere Seite überzogen von Pockennarben. Und heute Früh? Tja, da hat sie braune Salztröpfchen in dem noch gestern in die weiche Seife gedrückten Stempelabdruck stehen gehabt. Abgesehen davon ist der Geruch … naja, sagen wirs freundlich –  nicht so ganz wie ich es mir vorgestellt hab. Nun, es ist …

Geisterstunde …

… war gestern bei mir. Tatsächlich macht in sämtlichen Seifengruppen, Foren, Blogs seit einiger Zeit der “Ghostswirl” die Runde. Basierend auf Auntie Claras Beitrag haben es viele Sieder nachgemacht. Ich konnte mich dem natürlich auch nicht verschließen, obwohl ich lang mit mir gehadert hab. Ist doch die Haptik enorm wichtig für mich und ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass man nach der Reifezeit, die unterschiedlichen Wasseranteile nicht spürt. Vor ein paar Monaten ist dann das erste Mal sowas Ähnliches wie ein Ghostswirl bei mir entstanden, der mir aber gar nicht gefallen hat. Ruhe hat es mir aber keine gelassen und so bin ich gestern wieder ans Werk geschritten und hab es nochmal gewagt. Allerdings nicht in der klassischen Taiwan-Swirl Variante, sondern ganz geheim mit dem Bügel geswirlt. Das war gut so. Denn was Interessantes ist geschehen. Aber von Anfang an. Hergestellt hab ich meinen Leim mit einer 1:1 Wasserreduktion (ohne Salz und ohne Zucker), wobei alle Zutaten Zimmertemperatur hatten. Es blieb alles schön flüssig und der Leim auch nach dem Emulgieren leicht durchscheinend. Diesen Leim …

Darf auch bei mir nicht fehlen …

… was genau? Löwenzahn! Dandelion! Die ersten echten Sommerboten! Die Blumen mit der schönen Farbe, die auch die Seife schön färben, die die Häschen und Meerschweinchen lieben und die Gärtner hassen! Nun ich hasse sie nicht. Ich liebe sie! Immer schon. Diese knallgelben Wiesen im Frühling und Frühsommer! Flauschig und weich schauen sie aus. Und am nächsten Tag? Ein Pusteblumenparadies. Noch heute kann ich nicht anders, ich muss mit voller Kraft draufblasen und freu mich, wenn sie ihre Samen in alle Winde verstreuen! Ich versuch ja schon seit Jahren Löwenzahn und Gänseblümchen auf meinem Balkon heimisch zu machen. Bisher mit mäßigem Erfolg, aber ich geb nicht auf. Als Seifensiederin kommt noch dazu, dass sie sich herrlich verseifen lassen. Sie färben die Seife echt schön gelb, ob mit Blüten drin, oder nur heiß ausgezogen und dann rausgefiltert. Klar, man könnte auch Löwenzahnhonig damit machen, aber wir haben eine Honigdealerin, die uns den allerbesten Honig liefert, wozu also den schönen Löwenzahn dafür verwenden. Viele, viele Sieder im Seifentreff haben es auch heuer wieder getan. Ich auch. Sowie …

Heut mal keine Seife …

… dafür hab ich mit Silber gespielt. Vor Jahren schon hab ich mit Hanna von Luftkuss ein wenig mit Silver Clay experimentiert. Aus dieser Zeit hatten wir noch ein wenig Material übrig und gestern hat es mich wieder gepackt. Also hab ich heut das Zeug rausgekramt und vollkommen Freistil losgelegt. Ohne konkreten Plan einfach gemacht. Dabei sind zwei Ringe rausgekommen, die absolut nicht perfekt sind, aber dennoch … … sie sind die Einzigen ihrer Art und ich mag sie. Ich hab heut das erste mal mit der Silbermasse aus der Spritze gearbeitet. Was für eine Spielerei. Das ist definitiv nicht meins. Viel zu filigran alles und für mich Grobmotoriker eine Plag. Natürlich ist beim Feinschliff auch was abgebrochen, dort und da. Aber das war eh klar und ich habs schon befürchtet. So sah der erste Ring mit dem Spritz-Silver Clay frisch modelliert aus: Hier hab ich zum einen eine Muranoglasperle verarbeitet und zum Anderen ein Stück Seeglas. Danach hab ich noch mit Knetsilber modelliert und auch ein Stück Seeglas eingefügt: Frisch gebrannt und noch nicht gebürstet: …

Schrubbelige Gärtner-Rundlinge und Honigbrocken …

… sind gestern entstanden. Tatsächlich sind es zwei Premieren. Zum ersten hab ich die allererste Trichterseife meines Seifensiederlebens (und das ist ja nicht sooo kurz) gesiedet und bin grad ganz glücklich darüber. Und zweitens hab ich das allererste Mal eine OHP mit “echter” Überfettung gemacht. Ich fang mal mit der Trichterseife an. Die alljährlich wiederkehrende Schrubbelseife für dreckige Gärtnerhände fällt diesmal rund aus. Gefärbt ist sie mit mit grüner und roter Tonerde und Ringelblumenblüten, Mohnsamen und Kräutern. Im Hauptleim schrubbeln gemalene Haferflocken. Rezept: 46% Olivenöl, 25% Kokos, 25% Rindertalg, 4% Rizi Duft: eine zitronig-krautige ÄÖ-PÖ Mischung Das Abflussrohr hab ich in eine selbstgemachte Silikonform gesteckt, sodass das “End”stück eine schöne Calla-Seife ist. Kommen wir zu den Honigbrocken. Im Moment ist mir ja ein wenig unbunt zu Mute. Und Honigseife mag ich am allerliebsten derb und rustikal. So ist gestern zu fast nachtschlafener Zeit noch ein paar Honigbrocken entstanden. Die 20% Honig (gemessen an der GFM) hab ich nur sehr schlampig untergerührt, in der Hoffnung, dass ich glänzende, leicht durchscheinende Stellen in der Seife bekomme. Dass …

Buttrig zarte Sole-Rundlinge …

… sind mir aus meinem Abflußrohr gehüpft. Nix besonderes eigentlich. Einfache ungefärbte Seifen ohne Schnickschnack, aber doch heiß geliebt. Sorry, sind ein bissl mehr Fotos. Irgendwie ist keins so wie ich es gern hätte, also hab ich einfach alle genommen, weil ich mich nicht entscheiden konnte. Rezept: Buttrig zart, wobei ich die Hälfte der Kakaobutter durch Shea ersetzt hab und die Lauge mit gesättigter Sole angerührt wurde. Duft: ÄÖ Orange extrastark und Meerchen (ÄÖ-Mischung) Mit dem Brettl auf dem die Seifen liegen hats auch eine Bewandtnis. Ich hab nämlich gelesen, dass man Holz schnell altern lassen kann. Also hab ich mich mit einem Socken – gefüllt mit Nägeln, Schrauben und Muttern – über das Brett hergemacht und lustvoll drauf eingedroschen. Ich muss schon sagen, das hat Potential, das macht echt Spaß. Danach hab ich das arme malträtierte Brett mit einer Kaffeemassage verwöhnt nur um ihm danach wieder Saures zu geben, in Form von Essigmazerat in dem eine Nacht alte Schrauben und Nägel ausziehen durften. Das hat ihm diese doch recht versiffte Optik verliehen. Als Ergänzung …