…meine letzten Seifen zeigen.
Mich reißts ein bissl um in der letzten Zeit. Viel zu tun, zuwenig Zeit und dann noch etwas worüber ich mir den Kopf zerbrechen muss. Ist zwar nix Schlimmes, aber doch beanspruchend.
Aber beim seifeln kann ich herrlich abschalten und so sind auch in der letzten Zeit ein paar ganz hübsche Seifen entstanden.
Den Anfang macht meine 100%ige Olive. Angefixt durch den Olivenseifenboom im Seifentreff, hab ich es mal wieder gewagt. Vielleicht bin ich ja jetzt reif für das Geschleime und Geklitsche von reinen Olivenseifen:
Der Leim blieb eeeeewig und drei Jahre flüssig und da es mit meiner Geduld bekanntermaßen nicht zum Besten steht, hab ich den Leim dann irgendwann kurzerhand in dir Form geschüttet.
EIN FEHLER wie sich rasch herausstellen sollte, denn meine Blockform war nicht dicht genug für den flüssigen Seifenleim und hat geleckt.
Erst hab ich noch versucht sie abzudichten, aber als das auch nicht geklappt hat, hab ich den schon dezimierten Leim rasch in meine Silikonform gekippt.
Gesiedet hab ich sie ausschließlich aus herrlichem griechischen Olivenöl (aus erster Pressung und von einer Privatplantage), NaOH und Wasser sonst NIX. Kein Duft, keine Seide, kein gar nix. Allerdings hab ich den Wasseranteil ein wenig reduziert.
Jetzt muss sie laaaaaaaaaaaaange reifen und dann werma mal schauen.
Freud und Leid liegen ja bekanntlich nahe, das ist auch beim Seife sieden nicht anders wie ganz klar meine nächste Seife zeigt.
Ich wollte endlich mal einen Erdbeerduft verseifen, von dem ich nur wusste, dass er beige verfärbt, aber sonst nix.
Also ich kann berichten Erdbeer von der Kosmetikmachere riecht zwar fein nach Erdbeermarmelade aber er bringt den Seifenleim auch ruckizucki dazu dass er sich trennt.
Jetzt hab ich in weiser Voraussicht (weil er ja auch verfärbt) nur einen Teil, den mit rosa eingefärbten, beduftet, der andere Teil blieb unbeduftet.
Was also tun?
Den getrennten Öl-Laugen-Seifen-Gatsch also schnell in die Microwelle verfrachtet und immer wieder umgerührt und mit dem Stabmixer zusammen geprügelt, bis es eine halbwegs homogene Masser blieb.
Die hab ich dann in die Form gestampft und den zum Glück noch recht willigen Restseifenleim oben zu einem schönen Topping gehäufelt:
Viel Hoffnung hatte ich nicht ehrlich gesagt und die hat sich auch noch mehr zerschlagen, als ich die Seife ausgeformt hab.
Unter dem schönen Topping war ein schwammiger, fettiger, rosa Seifenklotz:
Die Überraschung kam dann beim aufschneiden, als sich nämlich herausstellte, dass die Seife innendrin so gut wie gar keine Luftlöcher hat und eigentlich ganz hübsch anzuschauen ist.
Schnell hab ich ihr einen meiner neuen Stempel von Lumbini Garden aufgedrückt und schon wurde aus Leid Freud:
In ihr stecken so feine Sachen wie 130 Kokos, 250 Olive, 100 Shea und 20Rizi.
Dann hab ich mal wieder kopiert, nämlich die Farbzusammenstellung von
Zydies Traumseife:
Wenn ich dran denke wieviel Nerven mich diese Technik zu Beginn meine Seifelkarriere gekostet hat und wie sehr ich sie jetzt liebe.
Um diese Seife hatte ich auch ein wenig Angst. Sie hat so stark gegelt, dass sich sogar das Topping gehoben hat und da ich mal ausnahmsweise in der ganzen Seife ein wenig Tiox hatte, das gerne krackelt wenn die Seife sehr warm wird…
Aber auch hier ging alles gut. Es hat zwar gekrakelt, aber nur in den gefärbten Teilen und da sehr attraktiv, sodass sich da jetzt ganz transparente Schlieren durchziehen. 😀
Sie besteht aus Olive, Kokos, Mandel, Rizi und Seide.
Auch bei der letzten Seife ging nicht alles glatt. Ich hab mir ein neues Pigment gegönnt (einen Versuch, weil kein wirklichliches Seifenpigment) in einem wunderschönen Lila. Allerdings hat es sich als nicht laugenstabil herausgestellt und aus Lila wurde Braun:
Auch hier wurde aus Leid schnell wieder Freud, als ich die Seife aufgeschnitten hab. Das Braun passt sehr gut zu der Seife und auch der Versuch mit ein wenig goldener Mica-Öl-Mischung zu swirlen ist gut gelungen.
In ihr stecken, 180 Kokos, je 150 Olive und Mandel, 20 Rizi und Seide.
Wie man sieht ist bei keiner einzigen Seifen alles glatt gegangen. Die eine zu flüssig, die andere zu heiß, Farben verändern sich ungewünscht oder der Supergau – der Leim trennt sich.
ABER wenn man was lernt beim seifeln, dann ist es nicht Geduld – nein, die hab ich immer noch nicht, aber was anderes hab ich gelernt – nämlich dass Seife ihren eigenen Kopf hat und man nicht versuchen sollte ihr den eigenen Willen aufzuzwingen. Das wird nix!
Sich von Vorstellungen zu verabschieden und zu nehmen was man bekommt. Und oft ist das Unvorhergesehene genauso gut oder sogar besser als das Geplante. Und soll ich euch noch was sagen?
DAS gilt nicht nur für Seife, sondern fürs ganze LEBEN!
Verabschieden möcht ich mich mit Katzenmädchen Ella, die ihr Leben auch nimmt wie es kommt und dabei ganz relaxt ist:
Ich wünsch euch noch einen schönen Sonntag
eure MINI