Autor: Claudia Pazdernik

Des Nachts um halb Zwölf …

… bin ich, vor ein paar Tagen, in meine Seifenküche geschlichen, mit dem Vorhaben die Farben und den Duft für die Seife am nächsten Tag vorzubereiten. Das war der Plan. Die Realität war dann, dass ich (scheinbar in schlafwandlerischer Nichtselbstbestimmung) die Fette gewogen und geschmolzen und die Lauge hergerichtet hab um die Seife lieber gleich zu sieden. Es hat mich einfach so gepackt. Nunja, das Ergebnis jedenfalls gefällt mir gut. Rezept: je 25% Kokos, Palm und Distel HO, 21% Mandel und 4% Rizinusöl. Dazu die üblichen Verdächtigen Zucker uns Salz und außerdem noch ein TL Kaolin (in die Fette gerührt). Duft: Geisha von GF An dieser Seife sieht man ganz gut, das auch gegelte Seifen schön weiß werden, wenn die Fettzusammenstellung passt.

Kichererbsen …

… schmecken echt gut. Ich mag diese mehligen kleinen Dingerchen. Sie sind gesund und sie machen satt. Ich mag auch Bohnen total gerne und in jeder Ausführung, ganz egal ob in Suppe, im Salat oder … hm, ja … keine Ahnung wo noch, ehrlich gesagt. Naja, wie auch immer, ich mag sie – wenn da nicht die Nebenwirkungen wären. Diese eher unangenehmen Nebenerscheinungen von Bohnengenuss (zumal Bohnen ja sehr gut zu Zwiebel passen), hab ich bisher bei Kichererbsen nicht beobachtet. Und so wandern diese unscheinbaren, runden Kugerln gerne in bunte Salate, ins Curry, oder andere “exotischere” Eintöpfe. Und weil ich zwar gerne koche, aber mitunter ein Faulsack bin, nehm ich gern die Kichererbsen aus dem Glas. Und irgendwann, als ich diese schäumende Flüssigkeit von den Kichererbsen abgewaschen hab, ist mir eingefallen, dass diese ja recht viel Eiweiß beinhalten und dass diese Flüssigkeit so schäumt, weil auch sie vermutlich Eiweiß beinhaltet und die Seifensiederin in mir hat gleich an Seide gedacht, die ich gern in der Lauge auflöse, weil das Eiweiß die Seife griffiger, samtiger, schäumender, …

Marseille trifft Aleppo …

… oder so. Wer kennt sie nicht, die wunderschönen, rustikalen, ein wenig unförmigen Seifenklötze der Savon de Marseille, oder Savon d’Alep. Herrlich anzuschauen und dabei so unhandlich in der Handhabung. Vor allem die Stempel auf diesen Seifen habens mir immer schon angetan. Wies der Zufall haben will, läuft im Seifentreff gerade ein Workshop übers Seife stempeln, das zu betreuen ich das Vergnügen habe. Und weil ich eine vorbildliche Seifenworkshopbetreuerin (bissi Eigenlob kann einfach gar nicht stinken) und weil ich schon länger um diverse Stempelsets herumschleiche und weil ganz zuuuuufällig eine Seifenkollegin direkt zu einem solchen Set verlinkt hat (vielen Dank Sandra) “musste” ich mir ein solches Set leider bestellen. Ich bin echt froh, es getan zu haben, denn man kann so ganz leicht alle möglichen Texte auf seine Seife bringen (rund, oval, oder auch in geraden Linien) und die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und so wird das Set noch öfter zum Einsatz kommen. Natürlich musste ich (ich möchte hier noch mal auf meine Vorbildlichkeit verweisen – ich hab das nicht gemacht, weil ich ein bissl seltsam …

Schon wieder keine Farbe …

… in der Seife. Ich weiß nicht warum, aber im Moment hab ichs nicht so mit Farben. Wird sicher wieder kommen, vermutlich im Winter, wenn eh alles grau in grau ist, aber momentan sind mir die natürlichen Seifen am aller liebsten. Wobei ich sagen muss, dass ich luxuriöse Seifen schon immer am liebsten pur und ungefärbt hatte. Und als luxuriös ist diese Seife durchaus einzuordnen, sind doch wirklich exklusive Inhaltsstoffe drin, wie z.B. Eselsmilch, Arganöl, Seide, … , dazu aber beim Rezept. Das ist meine zweite Eselsmilchseife und ich mag mich täuschen, aber ich denke die Eselsmilch heizt den Leim ordentlich ein. Denn ich kann mich nicht erinnern, dass meine SEife im Dividor so schnell und ohne mein Zutun in die Gelphase kam. Ich hab sie dann ins Backrohr verfrachtet, bei ganz geringer Hitze und ständiger Beobachtung, denn ich wollte um keinen Preis, dass sie zu warm wird. Nicht bei diesen Zutaten. Sie hat dann brav bis in die Ecken gegelt, wobei die Gelphase in der Mitte deutlich stärker war, als am Rand und ich …

Olivenöl und Mischverseifung …

  … das ist es, was so einige Seifensieder im Moment umtreibt. Vorzugsweise in Kombination. Gestern wollte ich den ganzen Tag eine Seife machen. Kleopatra ist der Arbeitstitel, denn rein soll Eselsmilch und auf jeden Fall Arganöl. Aber ich konnte mich nicht aufraffen. Statt dessen hab ich so rumgewurschtelt und unter anderem Pechsalbe mit Ringelblumenöl gemacht. Seit Tagen schon geistern speziell auf FB, aber auch im Seifentreff sehr hochprozentige Olivenölseifen, mit wenn überhaupt nur sehr wenig Schaumfett und NaOH/KOH Mischverseifung herum. Als ich dann zu ziemlich später Stunde Mojas Urlaubsseife auf FB gesehen hab, war die Trägheit verschwunden. Ich hab mich von der Couch gewuchtet und hab mich in die Seifenküche begeben. Fenster und Türen geschlossen, schließlich sind nicht alle Menschen (und mein Mann schon gar nicht) solche Nachtvögel wie ich und ich wollte niemanden in seinem wohlverdienten Schlaf stören und hab losgelegt. Ist ja schließlich ein schnelles Seiflein, so eine Schlichte. Und Schlicht sollte sie werden und wurde sie auch. Dies schlichten Seifen sind im Moment meine absoluten Favoriten. Bunt wird auch wieder kommen, …

Bienenwachstücher und weniger (Plastik-)Müll produzieren …

… kein Müll mehr, oder zumindest weniger Müll? Geht das heutzutage, wo doch alles und noch mehr in Plastik verpackt ist? Wenn man sich mit der Thematik auseinandersetzt wird einem erst bewusst, wieviel Müll (bei müllfrei leben, gehts in erster Linie um die vollkommene Vermeidung von jedem Müll, den man nicht recyceln kann – also Plastikmüll) wir produzieren. Wir haben immer schon darauf geachtet (mehr oder weniger), Müll zu trennen, bzw. plastikintensiv verpackte Dinge zu vermeiden, aber wie schon geschrieben, es gibt ja kaum einen Weg daran vorbei. Oder doch? Vor über einem Jahr – unser Haushalt war da schon auf einen Zweipersonenhaushalt zusammengeschrumpft, nachdem auch das zweite Kind ausgezogen war – hatte ich ein echtes Aha-Erlebnis. Nach dem Einkaufen hab ich all unser Zeugs ausgeräumt und verstaut. Dabei hab ich alles was in den Taschen war aus seiner Verpackung gerissen und die Verpackunen NICHT gleich in den Mistkübel gestopft, sondern auf die Abwasch geschmissen. Als ich fertig war, stand ich fassungslos vor einem riesigen Berg Plastikmüll. Soviel Plastik, für nur zwei Personen?! Jetzt könnte …

Frühstück bei Tiffany …

… ein schöner, alter Film mit der schönen Audrey Hepburn. Ich mag alte Filme sehr. Und als ich mich kürzlich ans Sieden gemacht hab, das Rezept überlegt hab und die Optik, da war mir klar, ich möchte eine “Frühstück bei Tiffany”-Seife sieden. Denn mein Arganöl hat nach Verarbeitung geschriehen. Arganöl = Luxusseife Luxus = Frühstück bei Tiffany Der Duft war schnell gefunden, denn ich hatte, dank einer lieben Freundin Eucalyptus & Spearmint von NG daheim. Das passt nicht, werdet ihr euch vielleicht sagen. Aber das passt sogar ganz hervorragend. Dieses PÖ riecht gar nicht wirklich nach den Namensspendern. Es riecht allerdings ganz zart und seidig und kühl und sauber und unnahbar … irgendwie nach Holly Golightly. Das Produkt dieser Überlegungen seht ihr hier: Das Topping glänzt und funkelt wie Weißgold und Diamanten. In der Seife versteckt sich ein “kleines Schwarzes” gefertigt aus Seide, Arganöl, Bio-Kokosöl, Reiskeim, Kakaobutter und Riziusöl. Rezept ist das Buttrig Zart in der der dekadenten Ausführung (Argan statt Olive) – allerdings mischverseift (90 NaOH :10 KOH). Duft: Eucalyptus & Spearmint (ein neuer Lieblingsduft …

Schamlos …

… geklaut … ähm, inspirieren lassen. Vor einiger Zeit hab ich auf Pinterest die Seife einer asiatischen Siederin gesehen, die mir nicht mehr aus dem Kopf ging. Das Problem – sie hat eine zugeschnittene Spitzenmatte verwendet, die ich einfach nicht finden konnte. Eine Siederkollegin hat mir aus der Patsche geholfen. Bei ihr hab ich die Matte ebenfalls gesehen und sie kurzerhand gefragt, wo sie die denn her hat. Welch ein Wunder, bei AliExpress bekommt man sie (wie so gut wie alles, nur das Finden ist ein Problem). Ich hab sie bestellt und nach “geduldiger” Wartezeit, ist sie nun bei mir eingetrudelt. Das Zurechtschneiden (ausschneiden des Musters) war einfach als befürchtet, da die Matte an sich recht dünn ist und mit einer Nagelschere ging das echt gut. Gestern hab ich mich dann ans Werk gemacht und mein Seifchen gesiedet. Rezept: je 25% Kokos-, Palm-, Distelöl, 21% Sonnenblumenöl und 4% Rizinus. Lauge: wieder 90:10 (NaOH:KOH) mischverseift mit gesättigter Sole angerührt. Duft: Dolce & Gabbana von Big Tree Supplies Der gesamte Leim ist leicht grün eingefärbt und ein …

Ringelblumenzeit ists …

… was also liegt da näher, als eine Ringelblumenseife zu sieden? Nix! Ois daun … Ringelblumenseifen hab ich schon öfter gemacht. Rotes Palmöl verseift hab ich tatsächlich noch nie. Der sehr  hüstel  gewöhnungsbedürftige “Duft” hat mich bisher davon abgehalten. Aber irgendwann ist immer das erste Mal und so war es bei mir am Wochende soweit. Meine Ringelblume ist eine ganz einfache, die diesmal NICHT durch die tolle Haptik besticht. Die ist – wie meist bei solchen Seifen – eher rumpelig. Die Riefen, die die Blüten (obwohl ordentlich püriert) gezogen haben, können sich echt sehen lassen. Naja, man kann nicht alles haben. So also ist eine eher rustikale Seife entstanden, die ich doch wirklich gerne mag. Und das PÖ verträgt sich wirklich gut mit dem Geruch des Palmöls. Die Seife ist im Rahmen eines Workshops im Seifentreff entstanden, bei dem das Thema das “25er” und “Ringelblumen” ist. Demzufolge ist das Rezept auch ein ganz schlichtes 25er aus: Kokos, Palmöl rot, Distelöl und Sonnenblumenöl (beide ho) Duft: Verbena von den Verseifern

Ein neuer Stempel …

… hat Einzug gehalten. Eigentlich sogar zwei. Ich besitze ja schon einige Stempel von Lumbinigarden. Unter anderem auch meinen geliebten “verseift!”-Stempel, der seit ich ihn habe, wirklich jede Seife ziert. Aber hin und wieder ein wenig Abwechslung schadet nix, zumal der klare Schriftzug auf manchen Seifen, oder auch Formen mitunter ein wenig zu hart ist. Dann kam noch Dandelion  mit ihrem tollen Schriftzugstempel an und es war um mich geschehen. Ich hab ebenfalls versucht mir meine Handschrift in Stempelform zu verewigen, woran ich kläglich gescheitert bin. Meine Schrift ist dafür einfach nicht tauglich. Lange Rede, kurzer Sinn … ich hab mein “Leid” Dandelion geklagt und kurze Zeit später hatte sie mir den perfekten Schriftzug per Foto geschickt. Der schönste Nebeneffekt des Seife siedens, sind die wunderbar großzügigen Menschen, die ich kennenlernen durfte, die meine Leidenschaft für alles rund um die Seife teilen. Ruth von Lumbinigarden  hat mich dann noch bei der Größe beraten und seit Montag ist der wunderbare Stempel in meinem Besitz und ich musste leider, leider Seife machen um ihn auszuprobieren. Wie erwartet …